Historischer Rundweg Freudenburg
Rundweg durch die Ortsgemeinde Freudenburg
Auf dem Rundweg können Besucher und Einheimische über die Historie und das vielschichtige, kulturhistorische Erbe der Ortsgemeinde informiert werden. Auf insgesamt 9 Stationen können durch den Rundweg nicht nur mittelalterliche, sondern auch in die Neuzeit hinein gewachsene Objekte jüdischen Lebens in Freudenburg erfahren werden.
Über die einzelnen Standpunkte werden die Besucher mittels Infotafeln informiert. Am Dorfplatz, dem Start- und Zielpunkt des historischen Rundwegs, bietet eine Informations-Tafel eine Übersicht über die Wegeführung und die einzelnen Stationen. Mittels Wegweisern werden die Besucher des Rundwegs auf die einzelnen Standorte verwiesen.
Dorfplatz mit Stadtmauer
Der historische Rundweg hat seinen Startpunkt auf dem Dorfplatz, über welchen sich im Mittelalter feldseits der Zugang zum Dorf über das Stadttor erstrecke. Die historische Stadtmauer trägt zur Akzentuierung des Dorfplatzes der Ortsgemeinde bei, welcher als Begegnungsstätte und Veranstaltungsfläche der Dorfgemeinschaft dient. Dieser Platz wird durch Vereins- und Dorffeste, historische Gruppen und Darsteller sowie weitere Veranstaltungen von Besuchern aus Nah und Fern regelmäßig frequentiert.ntiert.
Synagogenplatz
Anschließend macht der Weg am Synagogenplatz Station. Die Synagoge stellte das religiöse Zentrum jüdischer Mitbürger aus dem umliegenden Gemeinden dar. Das Alter der zwischen den Häusern Balduinstraße 3 und 5 gestandenen Synagoge (1938 demoliert, kriegsbeschädigt und anschließend abgetragen) lässt sich nicht mehr ermitteln.
Amtshaus der Maximiner
Im weiteren Verlauf führt der Rundweg zum ehern. Amtshaus der Abtei St. Maximiner aus dem Jahr 1589. Das längs am Steilabfall frei stehende Gebäude ist zugleich die südliche Dominante einer historischen Platzbildung, die dem ehern. Amtshaus der Herrschaft auch die städtebauliche Wirkung verschafft. Das Amtshaus wurde bald nach dem Erwerb der Erbburggrafschaft Freudenburg 1589 von der Abtei St. Maximin unter Abt. Reiner Biewer erbaut und wohl im 18. Jh. erneuert.
Kirche & Pfarrhaus
In unmittelbarer Nähe des Amtshauses befinden sich Pfarrkirche und Pfarrhaus. Auch die prächtige Burganlage ist von diesem Standort aus nächster Nähe bereits sichtbar. Die Pfarrkirche wurde im 16. Jahrhundert erbaut und 1856, 1858 und 1899 zur jetzigen Größe erweitert. Das Pfarrhaus befindet sich in der Mitte des Riegels der herrschaftlichen Gebäude und bildet den Zusammenfluss zweier Straßen. In diesem Barockbau befindet sich heute u.a. der Pfarrsaal.
Zehntscheune
Daneben befindet sich die Zehntscheune. Das vielleicht noch im 17. Jh., spätestens Anfang des 18. Jh. errichtete Gebäude wurde im 19. Jh. zum Quereinhaus umgebaut. Hervorzuheben ist der segmentbogige Scheunenbogen, dessen Scheitelstein einen gekrönten doppelköpfigen Adler trägt und damit dem Anspruch der Abtei St. Maximin auf ihre erlangte Reichsunmittelbarkeit dokumentiert.
Burgruine
Von der Zehntscheune aus beschreiten die Besucher die Burgstraße mit eindrucksvollem Blick auf die Burgruine. Die „Freudenburg“ mit Burgring ist in schöner, freier Landschaftslage von allen Seiten weithin sichtbar. Mit dem von den Mauern umgebenden Burgdorf steht die Burg auf einer schmalen Landzunge und diente lange Zeit als Grenzschutz und zur Kontrolle der Straße Metz-Trier. Die Burg wurde ab 1330 von König Johann von Böhmen Graf von Luxemburg erbaut und geriet im 15. Jh. in Verfall. Mit dem Kauf der Burggrafschaft Freudenburg durch die Abtei St. Maximin 1589 wurde die Burg unter Abt Reiner Biewer wiedererrichtet. Im Streit zwischen Abtei und Kurfürst Philipp Christoph von Sötern wurde die Burg 1646 besetzt und zerstört. Mit dem ehemals geistlichen Grundbesitz bekamen die Vereinigten Hospitien im Zuge der Säkularisierung auch die Ruine zugewiesen, die sie 1861 der Gemeinde verkaufte, die 1908 und 1980 Sicherungsarbeitendurchführen ließ.
Stadttor und Torwächterhaus
Das sog. Torwächterhaus tritt auch an der Feldseite vor die Mauerflucht und zeichnet sich im Gebäude Burgstraße 3 integriert im Quadermauerwerk ab. Diese Situation lässt den ehemaligen Torturm vermuten, dem sich das Torwächterhaus seitlich anschließt. Dieses ragt dreigeschossig empor und zeigt zur Ostseite in den Obergeschossen Segmentbogenfenster des späten 18. Jahrhunderts. Im Inneren haben sich die steinerne Wendeltreppe und eine gotische Bogenöffnung erhalten.
Stadttor und Torwächterhaus
Die nächste Station des Rundwegs ist der Marktplatz, der als Symbol des mittelalterlichen Marktfleckens in der Ortsmitte gelegen ist. Dort befindet sich das 1730 erbaute ehern. Haus des kurfürstlichen Akzisseeinnehmers. An dieser Station gedenken darüber hinaus 24 „Stolpersteine“ an ehemalige jüdische Mitbürger und erinnern an deren Schicksale, die sie durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten erlitten haben.
Jüdischer Friedhof
Weiterhin führt der Weg zum jüdischen Friedhof, dem zweitgrößten in der Region Trier. Der Friedhof befindet sich am Abhang eines Ausläufers des Eiderberges und am nördlichen Rand der alten Ortslage. Der vergleichsweise weiträumige, dicht belegte Friedhof lässt die Größe und Bedeutung der damaligen jüdischen Gemeinde erkennen.
Nach dieser Station kehren die Besucher wieder an den Start- und Zielpunkt des Rundwegs, dem Dorfplatz zurück.