Acht neue Wohnungen auf historisch bedeutsamem Gelände in Freudenburg

Wo das Alte Amtshaus stand, wird ein Gebäude mit acht Wohnungen gebaut. Wie will es der Investor, die Sparkasse Trier, schaffen, trotz einer 2,4-Millionen-Investition mit Umweltsiegel, die Mieten sozialverträglich zu gestalten?

Die Bauarbeiten haben begonnen: In zwei Jahren sollen acht Wohneinheiten auf historischem Freudenburger Grund fertig sein. Alle Wohnungen bekommen einen Balkon nach Süden. FOTO: HERBERT THORMEYER

Das Haus wird nicht irgendwo gebaut, sondern auf dem Gelände des ehemaligen Amtshauses, das zwar denkmalgeschützt war, aber wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Die Sparkasse Trier nimmt an diesem geschichtsträchtigen Ort an der Kirche und mit Burgkulisse 2,4 Millionen Euro in die Hand, um die attraktive Baulücke zu füllen.

„Nachhaltigkeit ist bei uns eine Geschäftsstrategie“, betont der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Dr. Peter Späth, kurz vor dem symbolischen Spatenstich, der den Beginn der rund zweijährigen Bauarbeiten markiert. Für Landrat Stefan Metzdorf ist es ein wichtiges Infrastrukturprojekt der 1800-Einwohner-Gemeinde. Außerdem sind einheimische Firmen mit der Umsetzung beauftragt worden.

Martin Grün aus dem Sparkassen-Vorstand erklärt: „Wir investieren, um die Region lebenswert zu erhalten.“ Gerade hier werde ein besonderes Projekt der Dorfentwicklung fortgesetzt, in das die Sparkasse seit der Ratssitzung vom 26. Oktober 2021 eingebunden ist. Die acht Wohnungen werden eine Gesamtfläche von 523 Quadratmetern haben und die neuesten Energiestandards helfen, die Wohnkosten zu senken.

„Hier entsteht durch die Nebenkosten keine zweite Miete“, verspricht Grün. Mit Massivbauweise, Photovoltaik auf dem Dach, bester Wärmedämmung und Bereitstellung einer Stromversorgung für Elektroautos werben die Investoren um Langzeitmieter, die mit den Kosten nicht überfordert werden sollen.

Für Ortsbürgermeister Alois Zehren ist es nach eigenen Worten ein emotionaler Augenblick, am Standort des Alten Amtshauses wieder etwas Neues entstehen zu sehen. Seit 1589 ist dieser Platz in Freudenburg von Bedeutung. „Seit 1861 war das Amtshaus Verwaltungssitz, mit Preußischem Adler, dem ‚Furrel’, an der Fassade“, erinnert Zehren. Seit 1966 stand das Denkmal leer, verfiel zusehends. Nicht weniger als sieben Investoren versuchten sich an einer Nachnutzung – alle scheiterten. Als der Einsturz drohte, musste es abgerissen werden. Am 15. Mai soll schon mit dem Rohbau begonnen werden. Architektin Sina Günther betont sowohl den Blick ins Grüne (Richtung Saarland) als auch die absolute Barrierefreiheit des Gebäudes, das einen Aufzug erhält. „Im Keller gibt es einen gemeinschaftlichen Fahrradraum, eine Wärmepumpe, Wärmerückgewinnung und auf dem Dach neueste Solartechnik“, zählt die Planerin auf.

Zu den Wohnungen gehören 16 Stellplätze. Aber auch direkt neben der Kirche bekommen Gläubige wie Friedhofsbesucher sieben neue Parkplätze. „Die Einhaltung der Kriterien für das staatliche Gütesiegel und die Zertifizierung werden während der gesamten Bauphase überwacht“, sagt die Architektin (siehe Info). Eine Besonderheit gibt es noch in Freudenburg: Damit die Baumaschinen zur Baustelle kommen, muss die Straße unter dem historischen Torbogen abgesenkt werden. Das erleichtert später auch den Möbelwagenfahrern, zu den neuen Mietern zu gelangen.

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